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Internationales Festival für Fotografie in Leipzig: f/stop fragt nach den Möglichkeiten berichtender Fotografie in der heutigen Welt

Vom 25. Juni bis 3. Juli 2016 findet unter dem Titel the end of the world as we know it, ist der Beginn einer Welt, die wir nicht kennen die 7. Ausgabe des Festivals für Fotografie f/stop in Leipzig statt.

Baumwollspinnerei: Aktuelle Formen berichtender Fotografie stehen zur Diskussion

© Gerda Taro, Guernica! Almeria! Et demain?, Regards, Nr. 178, 10.6.1937

In den letzten Jahrzehnten ist die Welt durch die Digitalisierung rasant zusammengerückt. Aus ihr geht eine Gesellschaft der Bilder hervor: im Internet, auf dem Handy, in den täglichen News. Alles ist gleichzeitig da und nicht da. Auf dem Gelände der Leipziger Baumwollspinnerei nimmt die Hauptausstellung, kuratiert von Anne König und Jan Wenzel, den Begriff der Erfahrung daher als Ausgangspunkt. Wie müssen wir von Fotografie Gebrauch machen, um eine globalisierte Welt in all ihrer Komplexität zu zeigen und zu verstehen? Die Ausstellung zeigt Beiträge von Ruth Berlau, Khaled Barakeh, Bertolt Brecht, Robert Capa, Thomas Härtrich, Johann Peter Hebel, Sven Johne, Dagmar Keller & Martin Wittwer, Kenji Kawamoto, Andreas Langfeld, Bettina Lockemann, Ute Mahler, LeeMiller, GillesRaynaldy, ErichSalomon, GeorgeStrock, Olivier van Breugel & Simone Mudde, Erik van der Weijde, Jonas Zilius, Tobias Zielony u. a.

In drei weiteren Ausstellungsformaten präsentieren nationale und internationale GastkuratorInnen ihren Standpunkt zu aktuellen Formen berichtender Fotografie: Die Theoretikerin und Filmemacherin Ariella Azoulay für f/stopSolo, die amerikanische Künstlerin Monica Haller für f/stop Print sowie Studierende von Anastasia Khoroshilova (Rodchenko Art School Moscow), Armin Linke & Michael Clegg (HfG Karlsruhe) und Gilles Saussier (ENSP Arles) für f/stop Plattform.

Fotoreportagen im Leipziger Stadtraum

© Gilles Raynaldy, Quatre élèves de troisième à la fenêtre, 2010, aus der Serie „Cité scolaire Jean-Jaurès, Montreuil“, 2008-2012

f/stop verlässt zum ersten Mal auch den Ausstellungsraum: Reportagen, die in Leipzig entstanden sind, werden im Rahmen von f/stop InSitu an den Ort ihrer Entstehung zurückgeführt. Zu sehen sind Reportagen von Robert Capa, Margaret Bourke-White und Lee Miller aus dem Jahre 1945. Zudem wird erstmals das Werk von Gerda Taro in Leipzig präsentiert. Jener Stadt, aus der sie 1933 ins Pariser Exil floh. Gemeinsam mit Robert Capa wurde sie im Spanischen Bürgerkrieg zu einer Vorreiterin der modernen Kriegsreportage. Parallel dazu sind auf dem Gelände des Deutsch-Französischen Bildungszentrums die Aufnahmen des französischen Fotografen Gilles Raynaldy zu sehen, der über mehrere Jahre den Alltag einer Schule im Pariser Vorort Montreuil dokumentierte. Der Fotograf Andreas Langfeld untersucht zusammen mit einer Familie aus Aleppo, welche Rolle Fotografie auf ihrer Flucht spielte. Somit schließt sich der Kreis zwischen der Migrantin Gerda Taro und der Gegenwart.

7. Festival für Fotografie f/stop
25. Juni bis 3. Juli 2016
Leipziger Baumwollspinnerei Spinnereistraße 7, D-04179 Leipzig

Eröffnung | 24. Juni 2016, 20 Uhr

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