“Ohne Titel”
(Nr. 1, 3 & 2, von links nach rechts), Graphite auf Papier, 200 x 150 cm, 2018
Statement
“…Wir sehen bei Mari Lena Rapprich einen Versuch der Neustrukturierung, mehr als ein Versuch, es ist in der von ihr gelebten Vorgehensweise eine fast pathologische Tat, Gedanken, Worten, Strukturen in Formen zu pressen. Klein, komprimiert, innerweltlich, sorgenvoll, fast verzweifelt durchbrechen die kleinen Strukturen in ihrer Masse die vorgegebenen, von außen gesetzten Grenzen. Die Handschrift, das Manuelle, als Ausdruck
des Organischen, dessen, was erst in der Draufsicht, als Masse, etwas ablesbares, interpretierbares ergibt, als Bildnis für ein allumgreifendes “Zuviel”. Jeder einzelne Strich für sich alleine stehend, verbunden nur über den verantwortlichen Geist. Schreiben ohne Worte. Jeder Strich eine chiffrierte Aussage für sich. Jeder Strich tausend Worte.
Ich betrachte Mari Lena Rapprich’s Bilder wie einen prosaischen Roman. Erst kaum zu verstehen, doch wenn ich den Blick nach dem betrachten abwende, ist es, als hätte ich den Deckel eines Buches zugeschlagen. Einzelne Worte sind es nicht, die ein Buch gross machen, es ist der Versuch, sich selbst zu erklären, nicht in Logik oder großen dramaturgischen, dem Leser schmeichelnden dramaturgischen Linien. Groß macht ein Werk der Sound, der in uns nachklingt, das Hintergrundrauschen des Lebens der Künstlerin und ihr Versuch, das Aussen zu ordnen und sich selbst kommunizierbar zu machen.”
(Auszug aus einem Text von Sönke Busch)
Bild: “Ohne Titel” (Detail Nr. 2), Graphite auf Papier, 200 x 150 cm, 2018
“Ohne Titel”
(Nr. 2 & 4, von links nach rechts), Graphite auf Papier, 200 x 150 cm, 2018
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