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Kennst du eigentlich? Heute: Raum für drastische Maßnahmen

Für die heutige Berlin-Ausgabe von „Kennst du eigentlich?“ sind wir in den hippen Friedrichshain gefahren. Hier reiht sich Bar an Restaurant und Bioladen an Späti und Fair-Fashion Lädchen an Café. Irgendwo dazwischen findet man auch den Raum für drastische Maßnahmen, der den Alltag und die Kunst (wieder) näher zusammenbringen möchte.

In der Rubrik „Kennst Du eigentlich?“ stellen wir dir Orte vor, an denen Kunst gemacht, gezeigt, besprochen oder anderweitig zelebriert wird. In 10 Fragen und 10 Antworten lernst du nicht nur die Räume, sondern auch die Verantwortlichen dahinter besser kennen.

VASiSTAS:
Stellt Euch doch erst einmal vor, wer seid Ihr denn überhaupt?

Raum für drastische Maßnahmen (RfdM):
Wir sind Ana Baumgart und Nikolas Claussen, KünstlerIn, MitbegründerIn und Kuratoren des Raum für drastische Maßnahmen. Wir schaffen seit 2011 eine basisdemokratische, experimentelle Plattform für neue Kunst und Kultur in Berlin und haben seitdem über 200 Ausstellungen und Aktionen mit mehr als 300 KünstlerInnen realisiert.

VASiSTAS:
Wo findet man Euch wann?

RfdM:
(Ana) Der RfdM liegt zwischen dem Ostkreuz und der Frankfurter Allee in Berlin- Friedrichshain.
Treffen kann man uns auf den Eröffnungen, den Raum kann man Donnerstags von 17 – 20 Uhr und Samstags von 14 – 17 Uhr besichtigen.

Außenansicht des Raumes, ©fructuoso/wipf

„Ich erinnere mich an vom Himmel regnende Katzen (Sommerhitze), …“

VASiSTAS:
Und wo findet man Euch, wenn Ihr gerade nicht in der Galerie seid?

RfdM:
(Ana) All around the world.
(Nikolas) Meist im Kiez: im Park, an der Tischtennisplatte, vor Flohmarktkisten, auf Konzerten und Vernissagen, im Fluss oder an der Bar.

„Hier findet alles Raum.“

VASiSTAS:
Wie kam Berlin zu Euch?

RfdM:
Berlin hat uns nicht gerufen und wir haben nicht gehorcht.

Wolf-Roberto Schimpf – Was geschah in der Nacht zum Dienstag, ©Ana Baumgart

VASiSTAS:
Gibt es einen Moment, der Euch besonders im Kopf geblieben ist?

RfdM:
(Nikolas) Unzählige. Ich erinnere mich an Kunstdemos (Documenta), eingesperrte Künstler (Lampenfieber), an vom Himmel regnende Katzen (Sommerhitze) und besonders an die ständige Metamorphose der Räumlichkeiten.
(Ana) Der Raum war schon Konzertsaal, Tribüne, Minigolfbahn, Therapiezentrum, Shitshop, Politbüro, Filmtheater, Situation Room, Resonanzraum, Auktionshaus, Lesebühne und Labor. Hier findet alles Raum.

Let’s talk about Bild Vol. 2 – fructuoso/wipf, ©fructuoso/wipf

VASiSTAS:
Warum braucht Berlin Euch?

RfdM:
(Ana) Wir wollen die Kunst von ihrem hohen Ross holen. Sie kann ja schließlich nichts dafür.
(Nikolas) Wir sehen uns als autarkes Selbstausbeutungszentrum im Kampf für kritische Kunst und als Sand im Getriebe der Kommerzmaschine Kultur.

„Apokalypse oder Altersarmut – Beides aufregend.“

VASiSTAS:
Wer oder was hat Euch inspiriert bzw. tut das vielleicht immer noch?

RfdM:
(Ana) Das Dorfleben.
(Nikolas) Grobi und Greta, Pop und Polke, Zappa und Zizek.

VASiSTAS:
Was steht in Zukunft an?

RfdM:
(Ana) Neue Konzepte etablieren um Kunst zugänglicher zu machen ohne dabei die bedingungslose Freiheit aufzugeben.
(Nikolas) Apokalypse oder Altersarmut – Beides aufregend.

Ausstellung „Let’s talk about Bild Vol. 2“ von fructuoso/wipf, Februar 2020, ©Ana Baumgart

„Keine Angst vor Kunst!“

VASiSTAS:
Was sollte man in nächster Zeit auf gar keinen Fall verpassen oder was kann man sich guten Gewissens sparen?

RfdM:
(Nikolas) Die kommende Ausstellung von Nils Kasiske zur Urban Art Week im September. Sparen kann man sich Grippeimpfung und die Fussball WM.

VASiSTAS:
Habt Ihr zum Ende noch ein treffendes Schlusswort oder eine Lebensweisheit für unsere Leser*innen?

RfdM:
(Ana) Keine Angst vor Kunst!
(Nikolas) The greatest thing you’ll ever learn / Is just to love and be loved in return.

Ganz, ganz großes Dankeschön für das tolle Interview an euch, Ana und Nikolas!

Die nächste Ausstellung eröffnet zur Urban Art Week (Termin noch nicht veröffentlicht) und zeigt Arbeiten von Nils Kasiske.

Am Donnerstag von 17-20 Uhr und Samstag von 14-17 Uhr könnt ihr euch den Raum anschauen. Außerdem auch nach Vereinbarung. Kontaktiert dafür bitte besuch@rpunkt.org.

Für mehr Informationen über den Raum für drastische Maßnahmen, klick dich auf ihre Website.

Du willst über einen ganz bestimmten Ort noch mehr wissen? Dann schreib uns gerne, was dich noch interessiert!

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