by Miriam Klugmann
In a darkened room full of people all still sitting there sweating, Anna Schimkat was performing her sound at this year’s springhouse festival. In this art-free room of the office building in Tannenstraße in Dresden the boundaries between work – work and work and art blurred and the carpet scratched as in the school of music of my childhood, except this one did not smell of the dried spit of a brass-player but of sweat, especially in this tiny space whose confinement was even denser by the sounds Schimkat threw all around the ears.
I had long ceased trying to classify the noises and sounds and was completely caught in a kind of meditative contemplation, perceived the sounds only as white noise and got a weird desire for sex, as the repetitions, the noise and sounds suddenly stopped – the silence was louder than any lonely worked shredder at the end of a long office hallway. And again sinking into noise.
When it was over I felt like I was freshly fucked and walked through the halls and rooms as in trance. Behind the office complex people still practised Tai Chi and behind this you could find a video installation, very quiet: Incredibly loud noise, flicker and flare pulled myself back into a sense of total chaos, so I got out of There and went back into the open air.
The silence and the warm night air did the rest, I like offices quite a lot now. The art resided in the office this year from May 18 till 25 and entered into a dialogue with the space and its atmosphere, its users, its materials and functions. What else could be better for this tension but to live and work there? The change of perspective literally shouts at you and this is not necessarily something incredible new. But by the complete sinking into the sound performance it felt, at least for a few hours, like a real breakout in the blissful freshly-fucked feeling, no matter how oversexed or underfucked you might be.
Die Ellenbogen abgestützt auf dem kratzigen Teppich des Büros sitze ich halb liegend, mit geschlossenen Augen und flach atmend und der Schweiß rinnt zwischen meinen Brüsten Richtung Bauchnabel. Warum zur Hölle bewegt sich keiner, denke ich. Im abgedunkelten Raum voller Menschen, alle reglos schwitzend dasitzend performte Anna Schimkat ihren Klang auf dem diesjährigen springhouse Festival.
Im kunstfernen Raum des Bürogebäudes auf der Tannenstraße in Dresden verschwommen die Grenzen zwischen Arbeit-Arbeit und Arbeit und Kunst und der Teppich kratzte so wie in der Musikschule meiner Kindheit, nur dass es hier nicht nach eingetrockneter Blechbläserspucke riecht, sondern nach Schweiß, vor allem in diesem winzigen Raum, dessen Beengtheit durch die Klänge, die Schimkat allen um die Ohren warf, noch dichter wurde.
Ich hatte schon lange aufgehört zu versuchen, die Geräusche und Töne irgendwo einzuordnen und war völlig gefangen in einer Art meditativen Versunkenheit, nahm die Klänge nur noch als white noise wahr und bekam unheimlich Lust auf Sex, als die Wiederholungen, das Rauschen, die Geräusche plötzlich stoppten – die Stille war lauter als jeder einsam bediente Reisswolf auf weitem Flur. Und wieder Versinken in Geräuschen. Als es vorbei war, fühlte ich mich wie gefickt und wandelte durch die Flure und Räume wie in Trance. Hinter dem Bürokomplex wurde noch Tai Chi geübt und dahinter eine Videoinstallation, ganz still: Unfassbar lautes Bildrauschen, Flimmern, Flackern rissen mich zurück in ein Gefühl totalen Chaos, also raus da und zurück ins Freie.
Die Stille und die warme Nachtluft taten ihr übriges, ich bin mag Büros ganz gerne. Im Büro residierte die Kunst dieses Jahr vom 18. bis 25. Mai und trat in den Dialog mit dem Raum und seiner Atmosphäre, seinen Benutzern, den Materialien und der Funktion. Was kann man für diese Spannung nicht Besseres tun, als darin zu wohnen und zu arbeiten? Der Perspektivenwechsel schreit einen förmlich an und das ist jetzt auch nicht unbedingt was unfassbar Neues. Aber durch das völlige Einsinken in die Klangperformance fühlte sich das zumindest für ein paar Stunden an, wie ein echter Ausbruch in das selige frischgefickt-Gefühl, und dabei sei mal dahin gestellt, wie oversexed oder underfucked man dafür sein mag.